Unser Weiterbildungstag für Segelschulleiter und Instruktoren am 5. Mai am Thunersee begann etwas frostig. Schnee auf Steg und Booten der Segelschule Thunersee musste erst weggeräumt werden, bevor die Teilnehmer sich in Gruppen auf die Schulyachten ST19 verteilten.
Das Ziel des diesjährigen Treffens war, die von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlichen Prüfungsanforderungen bezüglich Inhalt der D-Schein-Prüfungen auf dem Wasser vergleichen. Zudem sollte innerhalb jeder Gruppe die Art und Weise der Manöver gegenseitig vorgestellt werden.
Auf dem Wasser bei leichtem Wind, die Landschaft in Schnee getaucht, strahlten „Thunersee & Mönch, Eiger, Jungfrau“ mit der Sonne um die Wette. Unter diesen herrlichen Bedingungen machten sich die Teams an die Arbeit und stellten vor dem Mittagessen Ihren Befund vor.
Dabei zeigte sich, dass die Verhältnisse an den verschiedenen Seen und die Grösse der Ausbildungsyachten Einfluss auf die Ausgestaltung und die geforderten Manöver hatten.
Hauptsächliche Unterschiede zwischen den Kantonen, die geprüft oder nicht geprüft werden:
- Ankermanöver
- Boot belegen
- Bootskunde
- Trimm (im Sinne der Sicherheit)
- Bojen runden
- Navigation
- Quickstop, Vorwindaufschiesser (nur am Bodensee geprüft)
- Aufschiesser/Landungsmanöver am Steg/Boje bei schweren grossen Segelbooten kaum, da mit Motor ausgerüstet
- Knoten: die im Theoriebüchlein für die Theorieprüfung enthaltenen Knoten, zum Teil auch mehr.
Im Weiteren wurde festgestellt:
- Dauer der Prüfungszeit sehr unterschiedlich (zwischen 20 Minuten und 90 Minuten pro Person). Absoluter Rekord: Innerhalb von 30 Minuten 3 Schüler geprüft.
- Prüfungsexperten: Angestellte der Schifffahrtskontrolle oder freiwillige, nebenamtliche über den regionalen Segelverband beschäftigte Personen.
- Fast keine Frauen als Expertinnen
Nach einem Mittagessen in einem Restaurant mit schöner Aussicht über den Thunersee standen am Nachmittag die grösseren Yachten der Segelschule zur freien Verfügung. Dabei war die klassische 8-er -Yacht „Cupido“ mit Baujahr 1918 ein Highlight, wie auch das Segeln auf der Archambault A40 sowie einer J70.
Von uns aus gesehen war der Anlass ein voller Erfolg und wir würden uns freuen, vielleicht in einigen Jahren wieder ein ähnliches Treffen am Thunersee durchführen zu können.