VSSS-Ausbildungstag „Reparaturen“

Am diesjährigen Ausbildungstag war das Thema „Reparaturen an Gelcoat und GFK, Winschenservice“ sehr praxisorientiert. Die perfekte Organisation durch die Segelschule Hallwilersee SSH ermöglichte eine reibungslose und erfolgreiche Durchführung des Anlasses. Sicher konnten auch erfahrene Segelinstruktoren den einen odere anderen nützlichen Tipp mit nach Hause nehmen.

Spachteln und Schleifen an GFK-Gelcoat-Mustern
Spachteln und Schleifen
Arbeiten mit Epoxy-Harz
Arbeiten mit Epoxy-Harz

VSSS-Ausbildungstag Samstag 16. März 2024

Der Ausbildungstag für Mitglieder des VSSS und ihre Segellehrer findet am Hallwilersee, im Gebäude des Segelclubs Hallwil statt. Zeitplan: 1000 Uhr bis ca 1600

Thema: Reparaturen von Laminat und Gelcoat, Service von Winschen und generelle Prävention/Vermeiden von technischen Problemen an Booten.

Interessenten melden sich direkt bei Thomas Zwick an. E-Mail

Der Weg zum Hochseeschein

Der Hochseeschein

Wo beginnt für viele der Traum des Segelns? Mit dem Blick vom Ufer auf ein verankertes Segelschiff in der traumhaften Bucht, Sonnenschein, blauer Himmel, türkisfarbenes Wasser und Salz in der Luft.

Die Lust nach mehr Meer und Segeln ist geweckt.
Wie weiter? Mit dem Hochseeschein.

Ausbildungspyramide Segeln Schweiz:

ohne Ausweis: Bis 15m2 Segelfläche darf ohne Ausweis gesegelt werden.
Ausnahme Bodensee: bis 12m2.

D-Schein:            Nationaler Segelschein für Segelboote mit mehr als 15m2 Segelfläche. Ausnahme Bodensee: schon ab 12m2 Segelfläche notwendig

Hochsee-Schein / B-Schein:            Segelyachten weltweit.

Was braucht es, damit der Hochsee-Schein ausgestellt wird?

  • Hochsee-Theorie erfolgreich bestanden
  • 1000 gesegelte Seemeilen
  • D-Schein
  • Augentest
  • Hörtest
  • gültiger Nothelfer-Ausweis

Hochsee-Theorie absolvieren:

In einer Segelschule mit Fachkompetenz: www.segelschulen-schweiz.ch  

1000 Seemeilen Erfahrung sammeln:

  • In einer Schule oder Organisation deines Vertrauens. Aber Achtung: Hochglanzprospekt bedeutet nicht unbedingt seriös.
  • Bei Jemanden, der weiterempfohlen wird.

Wie absolviere ich die Seemeilen?
Möglichst viele kurze Törns in verschiedenen Gebieten. Warum? Die grossen Herausforderungen lauern nicht unbedingt auf hoher See, sondern bei Hafenmanövern, Ankern, Gezeitenströmen.

Wo erlerne ich die Kenntnisse zum D-Schein?
In einer unserer Mitgliedsschulen oder einer von erfahrenen Seglern empfohlenen Schule.

Gibt es eine vorgeschriebene Ausbildungsreihe, um den Hochsee-Schein zu erhalten? Nein, es gibt dafür keine Vorschrift, wobei es sicher sinnvoll ist, vor dem ersten Segeltörn gewisse Segelkenntnisse zu erwerben.

Was sind die Aha-Erlebnisse?

  • Umfangreiche Anforderungen für den Hochsee-Schein.
  • Falls bisher nur Teilnehmer auf Hochseetörns: dass der D-Schein viel abverlangt.
    Weshalb? Auf dem Meer werden meist nur lange Strecken gesegelt. Segelmanöver sind selten, die Crew ist zahlreich. Mit viel Glück steht man für ein Manöver selbst mal am Ruder. Nicht selten übernimmt der Skipper selbst das Ruder, meist beim Hafenmanöver. Die praktischen Segel-Erfahrungen, die man mitnehmen kann, bleiben somit beschränkt. Auf einem Binnensee, durch seine Begrenztheit, müssen viel mehr Manöver gesegelt werden. Mit anderen Worten: Die handwerkliche Segelkunst lernt man besser auf begrenzten Gewässern wie den Binnenseen.

Auf dem Meer kommt die Navigation, die Anwendung aller Arten von technischen Geräten, Wind und Wellen, Gezeiten und Strömungen dazu.

Tipp: Lassen Sie Ihre Seemeilen (Logbuch führen und vom Skipper unterschreiben lassen) immer bestätigen, auch wenn Sie im Moment nicht die Absicht haben den Hochseeschein zu machen. 300 Seemeilen können vor dem Bestehen der Hochsee-Theorie angerechnet werden.

Weiterbildung „Methodik und Didaktik“

Auf der Autobahn nach Aarau zu unserem jährlichen Aus- und Weiterbildungstag für Segellehrer VSSS unterwegs, kreisten meine Gedanken über das heutige Thema: Methodik/Didaktik. Kenne ich eigentlich schon, ging mir durch den Kopf. Das Thema hatte ich schon früher als leitender Angestellter in einem anderen Berufsfeld genügend oft gehabt.
Was erwartet mich? Wird es ein langweiliger Tag zum Abstreichen, viel bla-bla, Theorie und unendlich lange Bildschirmpräsentationen?

In Aarau, in einem Einfamilienhausquartier, parkierte ich vor dem Ausbildungslokal. Als ich in den grossen hellen Vorraum trat, traf ich auf viele altbekannte und auch neue Gesichter. Mit Kaffee und Gipfeli starteten wir in den Morgen.

Walter Vogt, Segellehrer in der Segelschule Hallwilersee und selbstständiger Organisationsberater, Erwachsenenbildner und Pädagoge empfing uns. Im Schulungsraum war zu meinem Erstaunen keine militärische Ausrichtung der Pulte und eine Projektionswand, nein, die Tische standen kreisrund fast an den Mauern. Sitzen konnten wir auch nicht. Die Stühle waren gestapelt. Im Stehen sahen wir uns verdutzt an. Was kommt denn da auf uns zu?

Auf die übliche gegenseitige Vorstellungsrunde verzichtete Walter ganz. Diese band Walter geschickt in Themenkreise mit Gruppenbildung ein, welche uns eine ungezwungene Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen gab. Mit immer neuen Themenkreisen und neuen Gruppenbildungen erarbeiteten wir unter Anleitung das Thema Methodik und Didaktik.

Einmal mehr wurde mir vertieft bewusst, was das Kapital der Segelschule ist: der/die Segellehrer(in). Ohne ein methodisches und didaktisches Vorgehen gepaart mit unendlich viel Geduld, Freundlichkeit, Sicherheitsbewusstsein, Wissen und Führung ist das Hauptkapital der Segelschule schnell verbraucht. Es muss also nicht das neuste Segelschulschiff und ein glänzendes Schulungslokal sein. Nein, der Mensch zählt. Er ist der Mittelpunkt.

Aus- und Weiterbildungsangebote des VSSS: Unser Segelschulverband bietet seinen Mitgliedern jedes Jahr wechselnde Aus- und Weiterbildungsmodule an. Die Aus- und Weiterbildung erstreckt sich über das gesamte Berufsfeld, wie: Bootsreparaturen, Diesel- und Aussenbordmotorwartung, Wetter, Methodik/Didaktik und vieles mehr. Auch Nichtmitglieder dürfen auf Anfrage teilnehmen.
Unser Verband legt Wert auf eine regelmässige Wiederholung der Ausbildung.
Für Fragen bei Interesse dürfen Sie sich gerne an mich wenden.

Thomas Zwick

Weiterbildung am Thunersee

VSSS - Segeln auf dem Thunersee

Unser Weiterbildungstag für Segelschulleiter und Instruktoren am 5. Mai am Thunersee begann etwas frostig. Schnee auf Steg und Booten der Segelschule Thunersee musste erst weggeräumt werden, bevor die Teilnehmer sich in Gruppen auf die Schulyachten ST19 verteilten.

frostige Aussichten

Das Ziel des diesjährigen Treffens war, die von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlichen Prüfungsanforderungen bezüglich Inhalt der D-Schein-Prüfungen auf dem Wasser vergleichen. Zudem sollte innerhalb jeder Gruppe die Art und Weise der Manöver gegenseitig vorgestellt werden.

Auf dem Wasser bei leichtem Wind, die Landschaft in Schnee getaucht, strahlten „Thunersee & Mönch, Eiger, Jungfrau“ mit der Sonne um die Wette. Unter diesen herrlichen Bedingungen machten sich die Teams an die Arbeit und stellten vor dem Mittagessen Ihren Befund vor.

leichter Wind, dafür blauer Himmel . . .

Dabei zeigte sich, dass die Verhältnisse an den verschiedenen Seen und die Grösse der Ausbildungsyachten Einfluss auf die Ausgestaltung und die geforderten Manöver hatten.

Hauptsächliche Unterschiede zwischen den Kantonen, die geprüft oder nicht geprüft werden:

  • Ankermanöver
  • Boot belegen
  • Bootskunde
  • Trimm (im Sinne der Sicherheit)
  • Bojen runden
  • Navigation
  • Quickstop, Vorwindaufschiesser (nur am Bodensee geprüft)
  • Aufschiesser/Landungsmanöver am Steg/Boje bei schweren grossen Segelbooten kaum, da mit Motor ausgerüstet
  • Knoten: die im Theoriebüchlein für die Theorieprüfung enthaltenen Knoten, zum Teil auch mehr.

Im Weiteren wurde festgestellt:

  • Dauer der Prüfungszeit sehr unterschiedlich (zwischen 20 Minuten und 90 Minuten pro Person). Absoluter Rekord: Innerhalb von 30 Minuten 3 Schüler geprüft.
  • Prüfungsexperten: Angestellte der Schifffahrtskontrolle oder freiwillige, nebenamtliche über den regionalen Segelverband beschäftigte Personen.
  • Fast keine Frauen als Expertinnen

Nach einem Mittagessen in einem Restaurant mit schöner Aussicht über den Thunersee standen am Nachmittag die grösseren Yachten der Segelschule zur freien Verfügung. Dabei war die klassische 8-er -Yacht „Cupido“ mit Baujahr 1918 ein Highlight, wie auch das Segeln auf der Archambault A40 sowie einer J70.

. . . vor alpiner Kulisse
Dank auffrischendem Wind konnten wir mit Spinnaker und Gennaker einen traumhaft schönen Nachmittag auf Thunersee verbringen.

Von uns aus gesehen war der Anlass ein voller Erfolg und wir würden uns freuen, vielleicht in einigen Jahren wieder ein ähnliches Treffen am Thunersee durchführen zu können.