Segeln – ihr Traum?

H-Boot bei Westwindlage

Liebäugeln Sie schon lange mit dem Segeln? Segeln und Segeln lernen können Sie bis ins hohe Alter, sofern Sie das an Ihre körperlichen Möglichkeiten angepasste Boot wählen.

Und wie ist es mit dem Wind in der Schweiz? Es gibt Unkenrufe, die behaupten, es hätte nie Wind. Ja, das ist so, wenn Sie stets Sonne und Wind erwarten. Sonne und Wind in Kombination ist im Mittelland untervertreten. Aber die Tiefs und damit die Westwindlage, die allerhäufigste Wetterlage, ist ein zuverlässiger Windgarant. Zwar scheint bei dieser Wetterlage die Sonne seltener, dafür erleben Sie spektakuläre Wolken- und Lichtspiele, Regenbogen und das stets wechselnde Gesicht der Landschaft. Wer wasserfest ist, wird seine grosse Freude finden, egal, ob mit Wasser von unten oder von oben.

Mit welchem Typ Segelboot starten? Mit dem, der Ihnen als erstes einfällt. Aber welche Arten gibt es, und was sind die Unterschiede?

Einrumpfboote

Jollen und Katamarane im Engadin

Jollen = Rumpf und Segel. Damit das Boot nicht kentert, muss mit dem eigenen Körpergewicht stets die Balance gesucht und gehalten werden. Dieses Boot eignet sich für alle, die das Wasser und die Kraft des Windes lieben. Kentern gehört zur Tagesordnung und ist völlig ungefährlich. Eher sportliches Segeln.

Laser gekentert

Yachten = Rumpf, Segel und im Kiel oder im tiefsten Punkt im Boot – die Bilge – ist Eisen/Beton/Blei eingegossen. Die Yacht hat dadurch eine bessere Aufrichtstabilität als eine Jolle und kann kaum kentern. Die Besatzung muss nicht zwingend die Balance suchen. Eine Yacht kentert nur bei Steuerfehler in meterhohen Wellen. Dies bedeutet bequemes Segeln meist mit viel Lebensraum, analog eines Campers.

Mehrrumpfboote

Katamaran = Zweirumpf-Boot, ein Schlitten mit Segel. Durch geringere Wasserverdrängung schneller als Einrumpfboote. Die Unterteilung:  Strandkat und Fahrtenkat. Strandkats müssen mit Einsatz des Körpergewichts gesegelt werden. Bei Fahrtenkats entfällt dies, analog der Yacht.

Katamarane müssen teilweise anders gesegelt werden.

Trimaran = Dreirumpf-Boot, wird gesegelt wie ein Katamaran.

Nun, mit welchem Boot würde ich beginnen? Ich würde, sofern körperlich nicht eingeschränkt, mit Jollensegeln beginnen. Warum? Eine Jolle gut und bei viel Wind zu beherrschen ist zwar schwieriger (in Balance halten) als eine Yacht zu segeln, aber die beste Voraussetzung für jede andere Bootsklasse. Jollensegler*innen sind meist sehr begehrte Mannschaftsmitglieder und Steuermänner und -Frauen. Ausserdem sind Jollen sehr günstig in Anschaffung und Unterhalt. Wer lieber das Wasser auf Distanz haben möchte, sollte mit einer Yacht beginnen.

Thomas Zwick, VSSS, 9. Juni 2023

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